Kenetech 33M-VS: Die erste US-Anlage im Deutschen Windkraftmuseum
Vergangene Woche konnte das Deutsche Windkraftmuseum seit langem wieder einen sehr exotischen Neuzugang verzeichnen.
Die erste US-amerikanische WKA vom früheren Windkraftpionier Kenetech befindet sich nun auf dem Gelände des Museums.
Hierbei handelt es sich um die Gondel einer Kenetech 33M-VS mit 365kW Nennleistung und 33m Durchmesser. Sie stand ursprünglich in Eemshaven in den Niederlanden und war eine von 94 Anlagen, die 1995 einen der größten Windparks Europas bildeten!
Im Jahr 2008 verschwanden diese Maschinen jedoch.
Kenetech hieß bis 1993 U.S. Windpower und war auf US-Seite eines der ersten Unternehmen, die Windkraftanlagen seit den späten 1970er-Jahren entwickelten und auch massenhaft produzierten. U.S. Windpower hat insgesamt über 4000 WKAs produziert, die mehrheitlich in den USA standen. Vom kalifornischen Windboom der 1980er konnte U.S.W.P. massiv profitieren und wuchs zum damals stärksten und größten US-Hersteller auf.
In Europa wollte das Unternehmen in den 1990ern Fuß fassen mit seiner neuen 33M-VS, konnte jedoch „nur“ zwei große Windparks realisieren (Niederlande, Spanien) bevor es 1996 Insolvenz anmeldete und verschwand. Pläne für Windparks in Deutschland existierten ebenfalls.
Das Deutsche Windkraftmuseum erhält die Gondel als Dauerleihgabe vom Deutschen Technikmuseum Berlin, zu welchem seit längerem bereits Kontakt besteht.
Die Leihgabe kam Zustande durch das längerfristige Engagement von Dr. Jochen Hennig, Deutsches Technikmuseum Berlin und Museumsmanager Jaeger. Weitere gemeinsame Projekte sind in der Planung.
Mit dem Erhalt dieser Gondel erreicht das Deutsche Windkraftmuseum einen neuen Meilenstein. Zum Einen ist nun auch das Windkraftpionierland USA vertreten. Zum Anderen ist dies die erste WKA von einem anderen Kontinent – außerhalb Europas!
Die internationale Ausrichtung des Museums erhält hiermit einen weiteren Impuls.
Für diese Dauerleihgabe sowie die damit verbundene Unterstützung bedankt sich das Deutsche Windkraftmuseum beim Deutschen Technikmuseum Berlin herzlichst!