Am Pfingstmontag, dem 9. Juli 2025, fand bundesweit der Deutsche Mühlentag statt. Organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e. V. (DGM) öffneten an diesem Tag zahlreiche Mühlen in ganz Deutschland ihre Türen, um interessierten Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die vielfältige Welt der Mühlentechnik zu gewähren. Der Fokus liegt traditionell auf historischen Wind- und Wassermühlen, doch werden auch moderne Formen der Energiegewinnung in diesen Aktionstag eingebunden – im Deutschen Windkraftmuseum, das sich mit einem eigenen Tag der offenen Tür beteiligte.

Das Deutsche Windkraftmuseum ist Teil der Deutschen Mühlenstraße in Nordrhein-Westfalen, einem touristischen Kulturpfad, der besondere Mühlenstandorte im Land miteinander vernetzt. Das Museum unterscheidet sich allerdings deutlich von den klassischen Stationen dieser Route: Hier stehen nicht historische Mahlgänge im Mittelpunkt, sondern die Geschichte, Technik und Zukunft der Windenergienutzung. Damit bildet das Museum eine wichtige Brücke zwischen dem kulturellen Erbe der Mühlen und den Herausforderungen der modernen Energiewende.

Rund 70 Gäste fanden am Mühlentag den Weg zum Windkraftmuseum – viele von ihnen mit dem Fahrrad, manche mit Kind und Kegel, andere als gezielte Ausflügler mit technischem Interesse. Geboten wurde ihnen ein vielfältiges Programm rund um die Nutzung der Windenergie im 20. und 21. Jahrhundert. Im Zentrum standen mehrere geführte Rundgänge, bei denen Besucherinnen und Besucher mehr über die Entwicklung der Windkraftanlagen erfuhren: von den frühen, noch handwerklich gefertigten Kleinwindrädern über Prototypen der 1980er- und 1990er-Jahre bis hin zu modernen Großanlagen und ihren Steuerungssystemen.

Die Führungen wurden von fachkundigen Mitarbeitenden begleitet, die nicht nur technische Funktionsweisen erklärten, sondern auch den gesellschaftlichen und politischen Kontext der Windenergienutzung beleuchteten. Viele Gäste zeigten sich überrascht, wie früh in Deutschland an der Nutzung von Windenergie gearbeitet wurde – und wie viel Pioniergeist hinter mancher heute fast vergessenen Anlage steckt. Besonders anschaulich waren dabei originale Maschinenteile, Rotorblätter und Modelle, die das Museum auf dem Außengelände präsentiert.

Begleitet wurde das Programm von einem kleinen, aber gut angenommenen kulinarischen Angebot mit Kaffee, Kuchen und herzhaften Snacks. Die zwanglose Atmosphäre lud zum Verweilen und zum Austausch unter den Gästen ein. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder sich über aktuelle Entwicklungen in der Windkrafttechnik zu informieren.

Das Deutsche Windkraftmuseum zieht nach dem Mühlentag ein ausgesprochen positives Fazit. Die Besucherinnen und Besucher waren durchweg interessiert, offen und engagiert. Viele von ihnen zeigten sich begeistert von der Möglichkeit, moderne Technik aus der Nähe zu erleben und zugleich etwas über die Hintergründe und Herausforderungen der Energiewende zu erfahren. Der Mühlentag 2025 hat damit deutlich gemacht, dass Mühlenkunde heute mehr sein kann als Nostalgie: Sie kann – im besten Sinne – Zukunftsbildung sein.

Für das Museum war der Tag der offenen Tür ein voller Erfolg. Er unterstreicht die Bedeutung des Hauses als Lernort, Dialogforum und Schnittstelle zwischen Technikgeschichte und aktueller Klimapolitik. Auch im kommenden Jahr soll das Museum wieder Teil des Deutschen Mühlentages sein – mit frischen Ideen, neuen Exponaten und einem klaren Ziel: Windkraft als Kulturerbe und Zukunftstechnologie sichtbar zu machen.