Seit vergangenem Jahr wurden mehrere Förderanträge unterschiedlichster Art von den Mitgliedern des Deutschen Windkraftmuseums auf regionaler Ebene sowie auf Länder- und EU-Ebene gestellt.
Für den Förderantrag zum Thema „Erneuerbare Energien – digital kommuniziert und analysiert“ gab es nun seitens der EU (Brüssel) wie auch dem Land NRW einen positiven Beschluss.
Somit können ab sofort ein eigenes WLAN-Netz als auch eine Computerinfrastruktur aufgebaut werden. Dies ist besonders hilfreich für alle zukünftigen Museumsgäste, da Inhalte bzgl. Windenergie wie auch Umweltbildung leichter vermittelt werden können. Zudem können Gäste an Videokonferenzen teilnehmen wie auch Live-Experimente an Schulen oder Universitäten übertragen.
Der deutschlandweit bekannte Wissenschaftscomedian Konrad Stöckel war zu Besuch im Deutschen Windkraftmuseum. Hierüber hat die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet.
Eine Familie aus Südafrika zeigte sich anlässlich ihres Museumsbesuches am 24.8.2021 nicht nur an der Geschichte der Windenergie und der dazugehörigen technischen Entwicklung äußerst interessiert, sondern auch an den erneuerbaren Energien insgesamt, wie auch an der neu auf dem Markt befindlichen – aus Kanada stammenden – Energiepflanze „Durchwachsene Sylphie“, die aktuell auch im Museum wächst und schön gelb blüht.
Wir haben uns sehr über ihr Interesse und ihren Besuch gefreut!
Am Freitag den 13. August konnte das Deutsche Windkraftmuseum eine weiteres wahrhaftig einmaliges Exponat für sich gewinnen:
Ein vollständig aus Aluminium gefertigtes Rotorblatt einer Enercon E-20 wurde im Enercon-Werk in Aurich für das Museum hergerichtet, verladen und nach Stemwede gebracht.
Das etwa 10m lange Blatt ist silberfarben bzw. lichtgrau und weist alle für Enercon typischen aerodynamischen Spezialitäten auf, wie z.B. die ideale Blattgeometrie nach Albert Betz zur Leistungssteigerung oder die nach außen abgekanteten Blattspitzen zur Schallreduktion.
Das Blatt war ursprünglich für die Kleinanlage Enercon E-20 vorgesehen – eine 100kW Maschine auf Rohrmast als Hofanlage, für abgeschiedene Orte oder für Entwicklungsländer. Die Maschine kam als Prototyp 2007 in Erscheinung, schaffte es jedoch nicht zur Serienanlage. Weniger als fünf wurden produziert.
Interessant ist zudem die Tatsache, dass die E-20 vollständig stall-geregelt ist, was bei allen übrigen Enercon-Anlagen in den 2000er-Jahren nicht mehr der Fall war – mit Ausnahme der noch kleineren E-10.
Die bereits erwähnten aerodynamischen Eigenschaften sind wesentliche Meilensteine in der technlologischen Entwicklung von Enercon und fanden bei vielen tausenden Maschinen weltweit Anwendung.
Das „kleine“ 10m lange Alublatt demonstriert diese Meilensteine „auf Augenhöhe“ zum Anfassen.
Gemessen an dieser besonderen Technik sowie der Tatsache, dass der Gründer von Enercon, Herr Dipl.- Ing. Aloys Wobben, vor kurzer Zeit verstorben und eine Ära zu Ende gegangen ist, kommt dem kleinen scheinbar nebensächlichen Rotorblatt dennoch eine hohe Bedeutung zu.
Initiiert wurde dieses Projekt von Museumsmanager Jaeger. Der Transport wurde von Wilfried Nobbe übernommen.
Das Deutsche Windkraftmuseum dankt der Firma Enercon aus Aurich herzlichst für diese Spende!
Die Sammlung des Deutschen Windkraftmuseum e.V. ist um ein spannendes Exponat reicher geworden: Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht um eine echte Windkraftanlage oder einzelne Teile dieser, sondern um ein großes Modell.
Genauer gesagt um einen Heidelberg-Motor HM-300. Dies ist – im Gegensatz zu fast allen anderen Windkraftanlagen – eine vertikalachsene Anlage mit zwei senkrecht stehenden Rotorblättern. Die Form des Rotors ähnelt dem des Buchstaben „H“ weshalb diese Anlagen umgangssprachlich auch als „H-Rotoren“ bezeichnet werden.
Man erhoffte sich technische Vorteile zu erlangen gegenüber konventionellen horizontalachsenen Windkraftanlagen, wie zum Beispiel weniger Komponenten, weniger Verschleiß und eine einfachere Konstruktion und Wartung.
Der Ringgenerator ist bei den Heidelberg-Motoren entweder am Turmfuß oder der Turmspitze angebracht.
Das Modell aus Balsaholz und Pappe zeigt die Version mit einem Dreibein-Mast, bei welcher der Ringgenerator oben angegebracht ist.
Von dieser extrem seltenen Variante wurden 1995 im Kaiser-Wilhelm-Koog (Schleswig-Holstein) fünf Anlagen in einem Windpark errichtet, was bis heute weltweit einmalig ist.
Aufgrund von technischen und wirtschaftlichen Gründen konnten sich die H-Rotoren jedoch nie wirklich durchsetzen am Markt. Der Windpark im Kaiser-Wilhelm-Koog musste – technisch bedingt – schon nach zwei Jahren wieder abgebaut werden.
Unbestritten ist jedoch, das ein äußerst seltenes, kurzes aber dennoch hochinteressantes Kapitel deutscher Windkraftgeschichte nun in Stemwede erlebbar ist.
Die Spende des Modells kam durch einen ehemaligen Firmenmitarbeiter zustande. Die Vermittlung und den Transport übernahm Museumsmanager Jaeger.
Das Deutsche Windkraftmuseum hat bei dem diesjährigen Regionalwettbewerb „Dörfer mit Ideen“ den dritten Platz gewonnen. Bei diesem Wettbewerb ging es um Ideen, wie Dörfer der Region Minden-Lübbecke zukunftsorientiert gestaltet werden können. Der Kreis Minden-Lübbecke sowie das Bündnis Ländlicher Raum sind Träger des Wettbewerbs.
Auch das Westfalen Blatt hat über die Preisverleihung sowie die Aktion „Dörfer mit Ideen“ berichet. Für weitere Informationen nachfolgenden Artikel klicken:
Am Freitag den 07. Mai 2021 konnte das Deutsche Windkraftmuseum nach längerer Pause einen neuen Meilenstein erreichen: Mit der TW 300 ist das erste Freilichtexponat des ehemaligen und bedeutsamen deutschen Pioniers Tacke im Museum eingetroffen.
Die TW 300 war eine 300kW-Anlage mit 33m Durchmesser und einem 40/50m Rohrturm. Von dieser Maschine gab es in Deutschland rund 15 Exemplare. Weitere 15 wurden ins Ausland verkauft. Die TW 300 wurde von 1994 bis 2000 verkauft.
Die Gondel sowie die drei Blätter mit Nabe stammen aus Athenstedt in Sachsen. Die Tacke-Anlage wurde dort im Jahr 1995 errichtet.
Für die Durchführung dieses speziellen Projektes waren insbesondere Vereinsmitglied Heinrich Bartelt sowie Museumsmanager Jaeger verantwortlich.
Besonderer Dank gilt der AK Fehmarn GmbH & Co. KG sowohl für die Organisation der einzelnen Anlagenkomponenten vor Ort als auch der Übernahme der Transportkosten nach Stemwede.
Zudem darf das Deutsche Windkraftmuseum die Firma AK Fehmarn als neuen Sponsor begrüßen.
Ohne dieses Engagement wäre das Projekt nicht möglich gewesen!
Mit der Ankunft einer amerikanischen Bergey BWC Excel kann das Deutsche Windkraftmuseum bereits seine zweite US-Pionieranlage vorweisen.
Die Maschine aus Oklahoma hat eine Nennleistung von 10kW bei einem Durchmesser von 7m. Sie wurde vom niederländischen WKA-Hersteller LMW aus den USA importiert und schließlich vom deutschen WKA-Hersteller NEW 1991 in Belm errichtet.
Nachdem die Anlage in den 2000er-Jahren dort wieder abgebaut wurde sollte sie eigentlich wieder in Hunteburg bei Bohmte (Niedersachsen) wiedererrichtet werden. Dazu kam es jedoch nicht.
Bergey ist ein US-Pionier im Windkraftbereich und seit 1977 tätig. Auch heute noch stellt das kleine Unternehmen WKAs bis 50kW her. Dessen Maschinen sind in Nordamerika weit verbreitet. Weltweit sind auch in dünn besiedelten Gebieten ohne Infrastruktur Bergey Anlagen oft anzutreffen.
Vergangene Woche konnte das Deutsche Windkraftmuseum seit langem wieder einen sehr exotischen Neuzugang verzeichnen.
Die erste US-amerikanische WKA vom früheren Windkraftpionier Kenetech befindet sich nun auf dem Gelände des Museums.
Hierbei handelt es sich um die Gondel einer Kenetech 33M-VS mit 365kW Nennleistung und 33m Durchmesser. Sie stand ursprünglich in Eemshaven in den Niederlanden und war eine von 94 Anlagen, die 1995 einen der größten Windparks Europas bildeten!
Im Jahr 2008 verschwanden diese Maschinen jedoch.
Kenetech hieß bis 1993 U.S. Windpower und war auf US-Seite eines der ersten Unternehmen, die Windkraftanlagen seit den späten 1970er-Jahren entwickelten und auch massenhaft produzierten. U.S. Windpower hat insgesamt über 4000 WKAs produziert, die mehrheitlich in den USA standen. Vom kalifornischen Windboom der 1980er konnte U.S.W.P. massiv profitieren und wuchs zum damals stärksten und größten US-Hersteller auf.
In Europa wollte das Unternehmen in den 1990ern Fuß fassen mit seiner neuen 33M-VS, konnte jedoch „nur“ zwei große Windparks realisieren (Niederlande, Spanien) bevor es 1996 Insolvenz anmeldete und verschwand. Pläne für Windparks in Deutschland existierten ebenfalls.
Das Deutsche Windkraftmuseum erhält die Gondel als Dauerleihgabe vom Deutschen Technikmuseum Berlin, zu welchem seit längerem bereits Kontakt besteht.
Die Leihgabe kam Zustande durch das längerfristige Engagement von Dr. Jochen Hennig, Deutsches Technikmuseum Berlin und Museumsmanager Jaeger. Weitere gemeinsame Projekte sind in der Planung.
Mit dem Erhalt dieser Gondel erreicht das Deutsche Windkraftmuseum einen neuen Meilenstein. Zum Einen ist nun auch das Windkraftpionierland USA vertreten. Zum Anderen ist dies die erste WKA von einem anderen Kontinent – außerhalb Europas!
Die internationale Ausrichtung des Museums erhält hiermit einen weiteren Impuls.
Für diese Dauerleihgabe sowie die damit verbundene Unterstützung bedankt sich das Deutsche Windkraftmuseum beim Deutschen Technikmuseum Berlin herzlichst!